Ein neues Ländergedenkzeichen in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Das Internationale Mahnmal
Das denkmalgeschützte Internationale Mahnmal in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wurde 1965 auf Initiative der „Amicale Internationale KZ Neuengamme (AIN)“ von der Stadt Hamburg errichtet. Teil der historischen Gesamtanlage sind auch 22 Gedenksteine, die 26 Herkunftsländer der Häftlinge des KZ Neuengamme nennen, darunter die damaligen sozialistischen Staaten Sowjetunion (»CCCP«), Jugoslawien (»Jugoslavija«) und Tschechoslowakei (»CSSR«).
Erweiterung des Ensembles durch Recherche
Die Erweiterung des Ensembles im Jahr 2025 trägt der veränderten Staatenbildung nach 1989/90 Rechnung und macht Opfergruppen, die durch die Anlage von 1965 nicht repräsentiert sind, sichtbar. Vorbereitet wurde die Erweiterung durch eine Recherche zu den Geburtsorten der Häftlinge des KZ Neuengamme und deren Lokalisierung auf der damaligen wie heutigen Landkarte.
Aus ca. 23.000 verfügbaren Datensätzen zu ehemaligen Häftlingen resultierten 70 heutige Ländernamen. Darunter befinden sich neben den postsozialistischen Staaten auch Länder auf dem afrikanischen und dem asiatischen Kontinent. Denn Häftlinge waren beispielsweise auch in ehemaligen Kolonialgebieten geboren worden und über einen Aufenthalt in den Staaten, die von Deutschland überfallen worden waren oder die sich mit Deutschland im Krieg befanden, in deutsche Konzentrationslager gekommen.
Mit dem neuen Ländergedenkzeichen möchte die Gedenkstätte ein multinationales Gedenken ermöglichen, das der heterogenen Zusammensetzung der Häftlinge gerecht wird, aber auch der heutigen Wahrnehmung der Länder vor allem des postsozialistischen Raumes entspricht.
Einweihung des neuen Ländergedenkzeichens
Am 4. Mai 2025 von 10 bis 11 Uhr wird das neue Ländergedenkzeichen feierlich der Öffentlichkeit präsentiert. Die Veranstaltung findet im Haus des Gedenkens statt und endet mit einem Gedenken am neuen Ländergedenkzeichen. Information und Anmeldung
