zurück zur Veranstaltungsübersicht
  • Samstag, 6. Dezember 2025
  • 16:30–18:30
  • Vortrag

Auswanderermuseum BallinStadt, Haus 3, Veddeler Bogen 2, 20539 Hamburg

Zwischen den Sprachen

Zwei Kurzvorträge über die Bedeutung vom Übersetzen für die Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen

1. Die Hamburger Curiohaus-Prozesse: Dolmetschen vor britischen Militärgerichten

Alyn Šišić, Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen und Dr. Reimer Möller, Historiker, Schleswig. In den ersten Nachkriegsjahren standen fast 1000 Angeklagte wegen NS-Kriegsverbrechen in Hamburg vor britischen Militärgerichten. U.a im Prozess gegen die Lagerleitung des KZ Neuengamme oder gegen die Hamburger Firma Tesch&Stabenow, die am Verkauf des Tötungsgases verdient hatte. Behandelt werden Inhalt und Bedeutung dieser Prozesse, die Auswahl der Dolmetscher*innensowie die Lebensläufe einiger Dolmetscher.

2. Übersetzung als „Erinnerungskultur“

Dr. Georg Felix Harsch, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, untersucht den Wissenstransfer über die deutschen Massenverbrechen nach Deutschland in den 1950er-Jahren und die Rolle translatorischer Akteur*innen dabei. Auch im weiteren Verlauf der deutschen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus wurden sehr viele übersetzte Texte zu Triggern und Markern dessen, was man heute als „Erinnerungskultur“ beschreibt.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Internationalen Verband der Konferenzdolmetscher anlässlich der Ausstellung „Ein Prozess. Vier Sprachen“