- Dienstag, 11. März 2025
- 19:00–20:30
- Buchvorstellung und Gespräch
Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
„Lagermedizin“ in Auschwitz. Funktion und Dilemmata der Häftlingsärzte 1940-1945
Unter den Häftlingen in Auschwitz waren alle Berufsgruppen vertreten, auch Ärztinnen und Ärzte. Wer eine Beschäftigung im Krankenbau bekam, steigerte seine Überlebenschancen, konnte aber auch sein medizinisches Wissen einsetzen, um anderen zu helfen. Als Auschwitz 1942 zum Vernichtungskomplex ausgebaut wurde, ging die Behandlung der kranken Insassen praktisch in die Hände der Häftlingsärzte über, auch wenn SS-Mediziner die Aufsicht ausübten. Der Historiker Bogdan Musial zeigt, dass die Kooperation oft tief reichte und Häftlingsärzt*innen in Dilemmata stürzte: Einerseits konnten sie helfen, andererseits waren sie durch Befehle gezwungen, tödliche Entscheidungen mitzutragen.
Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, dem Hamburger Institut für Sozialforschung und der Hamburger Edition. Die Moderation übernimmt Anett Dremel, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Medizin im KZ Neuengamme“.