- Sonntag, 9. Februar 2025
- 11:00–13:00
- Film und Gespräch
Abaton Kino, Allende-Platz 3, 20146 Hamburg
Auch Leben ist eine Kunst - Der Fall Max Emden
Den Namen Max Emden kennt heute fast niemand mehr – seine Kaufhäuser jedoch schon: das KaDeWe in Berlin, den Operpollinger in München, das Allas-Warenhaus in Stockholm oder Corvin Ahuraz in Budapest. Der 1874 in Hamburg geborene Spross einer angesehenen jüdischen Handelsfamilie, war aber mehr als ein Kaufhauskönig. Er war Mäzen der Universität Hamburg, stiftete seiner Heimatstadt den ersten Golfclub und einen Poloclub – und baute eine einzigartige Kunstsammlung auf. 1928 verlegte Emden aufgrund des aufkeimenden Antisemitismus seinen Wohnsitz in die Schweiz, erwarb die malerischen Brissago-Inseln im Lago Maggiore und stattete dort eine Villa mit seiner atemberaubenden Kunstsammlung von Malern wie Van Gogh, Canaletto oder Monet aus. Doch die Nationalsozialisten beschlagnahmten nach und nach Emdens Vermögen; seine Kunst musste er zum großen Teil verkaufen – seine zahlreichen Immobilien in ganz Europa wurden enteignet – und so starb er 1940 am Lago Maggiore.
Knapp 80 Jahre später begibt sich der Film zusammen mit Juan Carlos Emden, dem Enkel Max Emdens, auf die Spuren seines Großvaters, um herauszufinden, was mit der berühmten Kunstsammlung und dem Immobilienbesitz wirklich geschah. Weder hat die Bundesregierung eines der Kunstwerke aus der Sammlung Emden an seine Erben zurückgegeben, noch hat sich der Hamburger Senat bis heute um eine Wiedergutmachung oder Entschädigung der Familie Emden bemüht.
Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, mit Regisseur André Schäfer ins Gespräch zu kommen. Moderation: Lennart Onken (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte). Tickets über das Abaton-Kino.