Neue Teamkonstellation im Projekt Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“
Seit Oktober 2022 ist Johanna Schmied wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.
Johanna Schmied hat 2019 als studentische Hilfskraft im Projekt „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ angefangen. Später hat sie dort als freie Mitarbeiterin unter anderem eine temporäre Ausstellung zu Postkarten von Zielorten nationalsozialistischer Deportationen aus Norddeutschland erarbeitet, die 2022 im Lohsepark der Hamburger HafenCity gezeigt wurde. In ihrer Masterarbeit hat sie für die Ausstellung ermittelte Selbstzeugnisse deportierter Hamburger*innen aus dem Ghetto Litzmannstadt weiter erforscht. Johanna Schmied hat in Berlin und Hamburg Publizistik und Geschichtswissenschaft studiert.
Im Ausstellungsteam liegt ihr thematischer Schwerpunkt auf dem Deportationsgeschehen in Norddeutschland in den Jahren 1941 bis 1944 und auf den Bedingungen an den Zielorten in den deutsch besetzten Gebieten des heutigen Polen, Belarus und Lettland. Zu ihren Aufgaben als Kuratorin zählen die Entwicklung von Medienstationen und die Erarbeitung von Interventionen, die bis zur Eröffnung des Dokumentationszentrums Themen der Ausstellung aufgreifen und in der Nähe des Gedenkorts „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ präsentiert werden.
Seit September 2023 verstärkt auch Juliane Podlaha als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Projektteam Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“.
Bei der Entwicklung der neuen Dauerausstellung ist sie zuständig für die Themen direkte Nachkriegszeit sowie Täter*innen und juristische Strafverfolgung der NS-Verbrechen. Des Weiteren betreut sie den Betrieb des Info-Pavillons am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ und ist für Veranstaltungen und das Vermittlungsprogramm zuständig.
Juliane Podlaha war von 2021 bis 2023 wissenschaftliche Volontärin der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. Dabei war sie im Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei der Organisation und Durchführung der Jahrestage der Befreiung des KZ Neuengamme beteiligt. Des Weiteren war sie bereits im Projektteam Dokumentation „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ tätig und entwickelte dort zuletzt die Fotoinstallation „Nicht nur ein Denkmal“. Die Installation porträtiert eine ehemalige NS-Verfolgte und sieben Nachkomm*innen von Deportierten und zeigt durch persönliche Zitate, welche Bedeutung der Gedenkort für sie hat.
Juliane Podlaha hat den Master Geschichte und Politik des 20. Jahrhunderts in Jena absolviert und war im Erinnerungsort Topf & Söhne als freie Mitarbeiterin in der Vermittlungsarbeit tätig.
Karin Heddinga betreute von April 2017 bis Juni 2023 das von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius geförderte Projekt „Transgenerationale Überlieferung von Geschichte: Bausteine zur Zukunft der Erinnerung an den Nationalsozialismus in der Migrationsgesellschaft“. Im Rahmen des Projekts wurden über 60 biografisch-narrative Interviews mit Menschen geführt, die einen familiären Bezug zur nationalsozialistischen Verfolgung und den Deportationen in Hamburg haben.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projektteam Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ erarbeitet Karin Heddinga seit Juli 2023 aus den Projektergebnissen nun die Inhalte der Interviewstationen der zukünftigen Dauerausstellung. Karin Heddinga ist Diplom-Pädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und als freie Mitarbeiterin in der Vermittlungsarbeit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme tätig.
Gemeinsam mit Dr. Kristina Vagt (Kuratorin) und Cornelia Siebeck (Projektkoordination/Inklusion) entwickelt das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver von Wrochem die Inhalte des Dokumentationszentrums, das ab 2026 den Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ ergänzt. Dieser erinnert an die nationalsozialistischen Deportationen von über 8.000 Romnja und Roma, Sintize und Sinti sowie Jüdinnen und Juden aus Hamburg und Norddeutschland in Ghettos und Vernichtungslager zwischen 1940 und 1945. Eine multimedial und partizipativ angelegte Dauerausstellung wird die Deportationen in übergreifende historische und politische Zusammenhänge einordnen. Neben den Verfolgten werden dabei auch Täter*innen, Zuschauer*innen und Profiteur*innen in den Blick genommen. Zudem wird nach der Relevanz des damaligen Geschehens für unsere Gegenwart gefragt. Das Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ wird neben der Ausstellung auch Räume für Vermittlungsarbeit und öffentliche Veranstaltungen umfassen. Der geplante Standort ist am nördlichen Ende des Lohseparks (Stockmeyerstraße/Ericusbrücke).