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24.10.2016

Umfangreicher Nachlass von Dr. Victor Fenyes an die KZ-Gedenkstätte Neuengamme übergeben

Gabriela Fenyes und Eva-Debora Granzow mit Fotos ihrer Eltern und einer Armbinde des „KZ-Ausschuss“, einer nach der Befreiung von ihrem Vater gegründeten Selbsthilfeorganisation für die Überlebenden der Konzentrationslager in Hannover. Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, 2016

Die Töchter von Victor Fenyes haben den Nachlass ihres Vaters als Depositum dem Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme überlassen. Damit verbleibt der deponierte Nachlass im Familienbesitz, er wird jedoch als Archivgut erschlossen und verwahrt und ist nun der Forschung zugänglich.

Dr. Fenyes (1899­–1968), Jurist und Journalist aus jüdischer Familie, wurde 1944 aus Budapest in das Außenlager Hannover-Ahlem des KZ Neuengamme verschleppt. Seine Ehefrau und seine Töchter wurden in Auschwitz ermordet. Unmittelbar nach Kriegsende gründete Victor Fenyes in Hannover eine Selbsthilfeorganisation für Überlebende der Konzentrationslager. Er engagierte sich zeitlebens für das die Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Sein Nachlass enthält zahlreiche Fotos und Dokumente aus seiner Verbandstätigkeit.

Zu den persönlichen Unterlagen des Nachlasses zählen auch Dokumente seiner zweiten Ehefrau Janka Fenyes, geb. Blau (1921­–2009) aus Zsigard/Ziharec (heutige Slowakei). Sie hatte die KZ Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt und war zeitweilig in Bremen-Obernheide, einem Außenlager des KZ Neuengamme, inhaftiert. Janka Fenyes verlor durch den Holocaust 53 Familienangehörige. Das Paar heiratete 1946 und bekam zwei Töchter.

Der Nachlass umfasst etwa 300 Fotos, hunderte schriftliche Dokumente sowie einige Objekte aus der Verbandstätigkeit von Victor Fenyes.

Victor Fenyes mit seiner ersten Ehefrau Martha und den gemeinsamen Töchtern Eva und Gabriella, nach denen seine Töchter aus zweiter Ehe benannt sind. Foto: KZ-Gedenkstätte Neugamme, 2016
Jana Lörcher bei der Verzeichnung des Nachlasses. Foto: KZ-Gedenkstätte Neugamme, 2016