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20.03.2020

Online-Vortrags-Reihe #closedbutopen

Online-Vortragreihe #closedbutopen

In Zeiten von geschlossenen Museen und Gedenkstätten wollen wir auf andere Weise Informationen zur Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg teilen.

Am Mittwoch, den 18. März 2020 startete auf dem Facebook-Account der KZ-Gedenkstätte Neuengamme https://www.facebook.com/Neuengamme.Memorial eine wöchentliche Video-Reihe unter dem Hashtag #ClosedButOpen. Auf Einladung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte berichten dort Expertinnen und Experten zu verschiedenen Themen, die Aspekte der Geschichte Hamburgs im Nationalsozialismus und insbesondere des KZ Neuengamme verdeutlichen. Ihre 20- bis 30-minütigen Vorträge werden mit dem Smartphone mitgeschnitten und als Videopodcast auf Facebook geteilt. 

Ankündigung der Videoreihe (Facebook-Link)

An dieser Stelle veröffentlichen wir die Liste der kommenden Themen. Dieser Blogeintrag wird fortwährend aktualisiert.

18.3.2020
Lennart Onken: NS-Verfolgte in Hamburg nach ihrer Befreiung
Mit der Befreiung der KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter_Innen und Kriegsgefangenen aus den nationalsozialistischen Lagern  und Haftstätten war das Leid der Verfolgten keineswegs vorbei. In seinem Vortrag berichtet Lennart Onken von dem schwierigen Prozess des Weiterlebens nach der Befreiung.

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25.3.2020
Hanno Billerbeck: Charles Amberg. Von den Comedian Harmonists bis Zarah Leander
"Wochenend und Sonnenschein …“ So beginnt ein bekannter Schlager aus den 1920er Jahren. Geschrieben wurde der Text von Charles Amberg, den wiederum kaum jemand kennt. Seine Karriere begann kurz nach dem ersten Weltkrieg in Berlin. Er schrieb vor allem Texte für Schlager, Revuen und Filme. Hanno Billerbeck berichtet von seinen Recherchen über das Wirken Charles Ambergs und zu der Frage, ob er tatsächlich im KZ Neuengamme inhaftiert gewesen ist.

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1.4.2020
Susann Lewerenz: Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus
Trotz der rassistischen Ausgrenzung Schwarzer Menschen im Nationalsozialismus blieb der staatliche Umgang mit ihnen uneinheitlich und widersprüchlich. Welche Handlungsspielräume ergaben sich daraus, welche Formen von Widerstand sind zu finden? Anhand ausgewählter Biografien von Schwarzen Menschen und People of Color nimmt ein Ausstellungsrundgang mit Dr. Susann Lewerenz Verflechtungen zwischen kolonialem und rassistischem Denken und Handeln im Nationalsozialismus in den Blick.

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8.4.2020
Lucy Debus und Nicola Iversen: Das Außenlager des KZ Neuengamme am Dessauer Ufer
"A Vorarbeiter or Meister handed us shovels and pickaxes and showed us what to do." – So berichtet die Überlebende Edith Kraus von ihrer Zwangsarbeit im Hamburger Hafen. Sie gehörte zu den 1500 weiblichen KZ-Häftlingen des Neuengammer Außenlagers Hamburger-Veddel am Dessauer Ufer. Nachdem das Außenlager im Juli 1944 zunächst mit weiblichen KZ-Häftlingen belegt worden war, wurden im Oktober 1944 2000 männliche KZ-Häftlinge dort inhaftiert. Alle KZ-Häftlinge mussten schwere Zwangsarbeit leisten. Lucy Debus und Nicola Iversen erzählen in diesem Videorundgang von der Geschichte des KZ-Außenlagers im Lagerhaus G, wobei es insbesondere um das Thema der Sichtbarkeit von KZ-Haft und Zwangsarbeit in Hamburg geht.

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15.4.2020
Mani Tilgner: Sowjetische Kriegsgefangene und das KZ-Neuengamme
Am 8. Mai 1941 instruierte Alfred Rosenberg, in seiner Funktion als Leiter des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete (RMfdbO), durch „Eindeutschung rassisch möglicher Elemente, durch Kolonisierung germanischer Völker und durch Aussiedlung nicht erwünschter Elemente“ Teile der Sowjetunion in Gebiete „des Großdeutschen Reiches umzuwandeln“. Nur einen Monat später begann der Versuch, diese Pläne durch einen Angriff auf die Sowjetunion umzusetzen. Er endete mit dem Tod von über 15 Millionen sowjetischen Zivilist*innen und 11,4 Millionen sowjetischen Soldat*innen. Auch das KZ Neuengamme wurde in diesen rassistisch und antisemitisch motivierten Vernichtungskrieg einbezogen. In diesem Online-Vortrag erläutert Mani Tilgner sowohl die ideologischen Voraussetzungen als auch die konkrete Ausführung dieser Taten am Beispiel des KZ Neuengamme.

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22.4.2020
Janina Heucke: Das Außenlager des KZ Neuengamme in Wandsbek
"Ich sitze also an diesen Masken, klebe und klebe. Der Kopf arbeitet nicht mehr. Ich habe nur den Gedanken: Mein Gott, hätte man gesagt: »Heute kannst du dich satt essen und morgen wirst du erhängt«, wäre ich einverstanden gewesen." Diese Aussage stammt von der Überlebenden Natalja Radtschenko, die zusammen mit über 500 anderen Frauen im Außenlager Wandsbek des KZ Neuengamme zur Zwangsarbeit in der Gasmaskenproduktion für die Firma Dräger eingesetzt war. Janina Heucke berichtet in ihrem Vortrag über die Geschichte dieses KZ-Außenlagers in Wandsbek und geht insbesondere der Frage nach, welche Rolle das Unternehmen Dräger gespielt hat und wie die Drägerwerk AG heute mit der eigenen Geschichte umgeht.      

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29.4.2020
Wiebke Elias und Marie Stahlfeld: Als "asozial" verfolgte Menschen im Nationalsozialismus
„Ja, man sagt immer „asozial“. „Asozial“, darunter kann man sich zweierlei, dreierlei und mehr darunter vorstellen, aber ich hatte ja nichts verbrochen, ich wollte ja nur weg…“ (Ilse Heinrich, Überlebende des KZ Ravensbrück). Die unterschiedlichsten Menschen wurden im Nationalsozialismus als "asozial" bezeichnet und verfolgt. Über sie liegen nur wenige Informationen und vor allem kaum Selbstzeugnisse vor. Ein Grund dafür liegt in der anhaltenden Ausgrenzung nach 1945. Wiebke Elias und Marie Stahlfeld werfen in ihrem Vortrag ein Schlaglicht auf diese Verfolgungsgeschichte und stellen einzelne Biografien von Menschen vor, die vom Urteil "asozial" betroffen waren.

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6.5.2020
Christian Römmer: Das Kriegsende 1945 rund um das KZ Neuengamme
Am 2. Mai 1945 erreichte ein erstes Vorauskommando der britischen Truppen das KZ Neuengamme. Die Tage und Wochen rund um dieses Datum waren geprägt von Chaos und Unsicherheit in der lokalen Bevölkerung, von brutalsten Verbrechen der Lager-SS, aber auch von der langersehnten Befreiung für Hunderte Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den umliegenden Lagern. Christian Römmer gibt einen chronologischen Überblick über die Ereignisse der letzten Kriegstage, sowohl im KZ Neuengamme als auch in seiner unmittelbaren Umgebung.

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13.5.2020
Ana Buka: What about Neuengamme?
In today's video, Ana Buka will be answering some of the most common questions about Neuengamme concentration camp, starting with its establishment and all the way to the post-war years and the present-day memorial. 

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Foto von Lennart Onken im Depot der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vor einer Ausstellungstafel
Vortrag von Lennart Onken im Depot der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Hanno Billerbeck vor einer Leinwand während seines Vortrags zu Charles Amberg
Hanno Billerbeck berichtet online zur Biografie von Charles Amberg.
Dr. Susann Lewerenz steht vor 2 Tafeln ihrer Ausstellung "Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus"
Dr. Susann Lewerenz vor ihrer Ausstellung "Koloniales und rassistisches Denken und Handeln im Nationalsozialismus"