Neue Publikation über Zeichnungen aus den Konzentrationslagern Ravensbrück und Neuengamme
Wie haben KZ-Häftlinge den Lageralltag, sich selbst und ihre Mithäftlinge, Erfahrungen von Zwangsarbeit, Gewalt, Tod auf Papier festgehalten? Viele der visuellen Selbstzeugnisse aus den Konzentrationslagern Ravensbrück und Neuengamme sind bisher noch wenig erforscht. In dieser Studie, die auf Grundlage ihrer Dissertation entstanden ist, stellt Christiane Heß das Sehen und Gesehen-Werden, das Sichtbarmachen in den Mittelpunkt.
Mit Blick auf die Dimension des Sozialen werden in drei Kapiteln zentrale Fragen nach Bedingungen der Bildproduktion, nach Empfinden und Ausdruck von Individualität und sozialem Handeln sowie anhand mikrohistorischer Analysen auch nach der Rezeption, der Nachgeschichte ausgewählter Bilder diskutiert. Der Band ist reich bebildert mit 145 farbigen Abbildungen der diskutierten Zeichnungen.
Im Anhang finden sich zudem Kurzbiografien der vorgestellten Zeichner*innen sowie weiterführende Hinweise auf Sammlungen von Zeichnungen aus Konzentrationslagern. Eine Buchvorstellung ist geplant.
Die Reihe „Neuengammer Kolloquien“ präsentiert seit 2010 aktuelle Forschungen, die mit dem Konzentrationslager Neuengamme, seiner Nachgeschichte und mit Fragen von Bildung und Erinnerung verbunden sind. Die Reihe erscheint im Metropol Verlag.
Die Publikation ist über den Buchhandel und demnächst in unserem Shop erhältlich.