Mogens Henrik Nielsen ist verstorben
Der erste der „Weißen Busse“ des Schwedischen Roten Kreuzes brachte für ihn die Befreiung. Am 9. April 1945 wurde er aus dem KZ Neuengamme über Padborg nach Schweden zur Genesung gebracht. Zwei Jahre dauerte es, bis er sich von den Leiden der Haft erholen und ein neuen Leben beginnen konnte.
Mogens Henrik Nielsen hat die KZ-Gedenkstätte Neuengamme mehrfach besucht und in Interviews über seine Hafterfahrungen und die Umstände der Befreiung berichtet. Zuletzt hat er 2013 die Gedenkveranstaltung zur Befreiung der Konzentrationslager am 3. Mai in Neuengamme begleitet. Wir trauern nun um einen mutigen und liebenswerten Mann. Für viele seiner Mithäftlinge, die wie er überlebten, war er ein langjähriger Weggefährte und wichtiger Partner im Kampf gegen das Vergessen.
Noch in diesem Jahr schickte er uns die Kopie eines Briefes, den er aus dem KZ Neuengamme nach Hause geschrieben hatte. Seine Lebensgefährtin berichtete uns, dass Mogens Henrik in seinen letzten Tagen oft Deutsch gesprochen hatte. „Bist du wieder in Neuengamme?“ – das fragten seine Angehörigen dann. Diese Nachricht zeigt, wie tief sich die Lagererfahrung in einen Menschen einbrennt und die Erinnerungen noch im hohen Alter wieder hervorkommen.
Wir bewahren in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme das Andenken an Mogens Henrik Nielsen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Weggefährt:innen.
Video mit Mogens Henrik Nielsen (dänisch): https://www.youtube.com/watch?v=EGiFc_dYqtE (RoskildeTV 2014)
Beitrag von Mogens Henrik Nielsen auf unserer Webseite „Gegenstände tragen Erinnerungen“ https://gedenkstaettenforum.pageflow.io/gegenstande-tragen-erinnerungen/embed#292705