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05.11.2021

Neue Ausstellung in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm

Schüler*innen der damaligen 9Ga in der Gedenkstätte

Im Frühjahr 2019 erarbeiteten Lernende der Peter-Ustinov-Schule in Hude bei Oldenburg eine Erinnerungspräsentation für die im April 1945 von Nazis ermordeten jüdischen „Kinder vom Bullenhuser Damm“ in Hamburg. Das pädagogische Ziel der Arbeit lag in der Steigerung von Empathiefähigkeit und der Etablierung einer Erinnerungskultur bei heutigen Schüler*innen.

Lehrer Joest Leopold von der Peter-Ustinov-Schule beschreibt, dass die Präsentation aus diesem pädagogischen Grund nicht kurzlebig, klein und analytisch, sondern überdauernd, groß und emotionalisierend ausfallen sollte, um anschließend im Schulgebäude gezeigt und immer wieder besprochen werden zu können. Der Umsetzung ging eine Phase der theoretischen Annäherung an das Geschehen um die Kinder vom Bullenhuser Damm voraus, die in der Teilnahme an einem Workshop in der Gedenkstätte kulminierte. Mit großem Engagement und Gespür für eine würdige Gestaltung erarbeitete der Religionskurs der damaligen Gymnasialklasse 9Ga im Schuljahr 2018/2019 diese dreiteilige Präsentation, die nun seit dem 4. November 2021 in den Kellerräumen der Gedenkstätte am Bullenhuser Damm ausgestellt wird.

Ihre Arbeit adaptiert das christliche Rosenmotiv als Leitsymbol und würdigt die im Jahr 1945 am Bullenhuser Damm von den Nazis ermordeten Kindern durch eigene Briefe, Bilder und Gedichte, mit denen die Lernenden eine Verbindung zu ihnen aufnehmen wollen. Die zerbrochenen Scherben sollen das Geschaute in der Gedenkstätte spiegeln und den Betrachtenden die Frage stellen, wie sie selbst in der damaligen Zeit gehandelt hätten.

Aus diesem ersten großen Projekt entwickelte sich in der Folge das Schulprojekt IN MEMORIAM…, an dem jedes Jahr neunte und zehnte Realschul- und Gymnasialklassen mitwirken, um an Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu erinnern.

Zeitungsbericht zur ersten Präsentation der Tafeln in Hude
Die beiden kleineren Tafeln mit persönlichen Annäherungen an die ermordeten Kinder
Die zentrale Präsentationstafel des Projekts in der Gedenkstätte