Gedenken in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme anlässlich des Volkstrauertages
Für die Stadt Hamburg legten die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, und Hamburgs Erster Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, am ehemaligen Arrestbunker der KZ-Gedenkstätte Neuengamme einen Kranz nieder. Ebenso taten dies Vertreter*innen der Amicale Internationale KZ Neuengamme und von Hamburger Opferverbänden, sowie des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, von Konsulaten, Parteien und weiteren Institutionen.
Anschließend sprachen die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft und Karin van Steeg von der Stiftung Vriendenkring Neuengamme aus den Niederlanden. 14 Männer der Familie van Steeg sind 1944 in den Niederlanden verhaftet und ins KZ Neuengamme deportiert worden.
Die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, nahm in ihrer Rede Bezug auf den Ort, an dem die Gedenkveranstaltung stattfand und wies darüber hinaus auf aktuelle Herausforderungen hin, als sie sagte: "Wenn wir erinnern, blicken wir immer auch in die Gegenwart. [...] Rechtspopulisten verbreiten heute wie damals Hass und Hetze, sie betreiben eine Politik, die ausgrenzt und spaltet und so die Demokratie und unser Rechtssystem schädigt. Unsere Demokratie muss aber wehrhafter werden und sie darf nicht aufhören alle einzuladen zum Mitmachen, Mitreden und Mitgestalten: Teilhabe ist der Schlüssel für unsere weltoffene und tolerante Stadtgesellschaft."
Karin van Steeg sprach von ihrem Schmerz und der Trauer, geliebte Menschen zu verlieren und sagte, jeder Krieg habe nur Verlierer. Sie sprach aber auch von ihrer Suche nach der Familiengeschichte und davon, welchen Einfluss die Geschichte und damit die Gedenkstätte heute auf ihr Leben hat – ihr ist ihre aktive Beteiligung am Denkmal „Ort der Verbundenheit“ in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wichtig, einem Ort, an dem Angehörige ein Plakat zum Gedenken an ihr deportiertes Familienmitglied anfertigen können. Der Ort der Verbundenheit sei auch eine Art Anerkennung für die erlittene Trauer. Sie mahnte gegenseitiges Verständnis und Respekt an und wünschte den Anwesenden einen eigenen „Ort der Verbundenheit“