Ein Baum aus Israel
Am Samstagvormittag, den 16. September 2023 pflanzten die Hamburger Fraktionsvorsitzende der Grünen, Jenny Jasberg, und die beiden Bundestagsabgeordneten Linda Heitmann und Dr. Konstantin von Notz die aus Israel eingeflogene Kupferfelsenbirne im Gedenkhain des ehemaligen KZ Neuengamme.
Im größten Konzentrationslager Norddeutschlands waren mehr als 100.000 Menschen inhaftiert, unter ihnen etwa 13.000 als Juden und Jüdinnen Verfolgte. „Dieses waren vor allem deportierte Jüdinnen, die ab 1943 aus Auschwitz in zahlreiche Außenlager des KZ Neuengamme zur Zwangsarbeit gebracht wurden, weil es an Arbeitskräften mangelte“, erklärte der Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Stiftungsvorstand, Prof. Dr. Oliver von Wrochem.
Im weiteren Austausch über die Erinnerungskultur äußerten sich sowohl der Gedenkstättenleiter, als auch die Politiker*innen besorgt beim Blick beispielsweise auf die aktuellen politischen Entwicklungen in Thüringen. Besorgniserregend sei das zunehmende Desinteresse an erinnerungskulturellen Fragen in einigen Teilen der Bevölkerung, weshalb der Transfer in die Gegenwart mehr unterstützt werden müsse. Diese wichtige Aufgabe beim Lernen über die nationalsozialistischen Verbrechen Bezüge zum eigenen Leben herzustellen, sieht Oliver von Wrochem als eine der Aufgaben der Gedenkstättenarbeit. Diese Arbeit befindet sich auch in Hamburg in einem permanenten Wandel. So erhält beispielsweise der Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof, von wo aus Jüdinnen und Juden in Ghettos wie Minsk oder Riga und weiter in Vernichtungslager deportiert wurden, bis 2026 ein Dokumentationszentrum in der HafenCity.
Mehr zur Aktion : 75 Bäume für Israel (Jüdische Allgemeine)