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24.04.2025

Ausstellung „Neu gesehen. Multimedia-Arbeiten über dänische Zeichner im KZ Neuengamme“

Multimedia-Ausstellung über Dänische Zeichner im KZ Neuengamme

Neue Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zeigt Filme von Studierenden der FH Kiel. Es sind eindringliche Künstlerportraits entstanden.

In der Ausstellung „Neu gesehen. Multimedia-Arbeiten über dänische Künstler im KZ Neuengamme“ zeigt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme Filme und weitere Multimedia-Arbeiten, die von Studierenden der Fachhochschule Kiel realisiert wurden.

Im Konzentrationslager Neuengamme wurde mit allem Verfügbaren heimlich gezeichnet, mit Bleistift oder Kohle, auf Papierfetzen, Formularrückseiten und in Notizbüchern. Nur wenige Blätter gelangten in die Öffentlichkeit. Der überwiegende Teil der Kunstwerke entstand kurz nach der Befreiung, zum einen als Versuch der Bewältigung der Hafterlebnisse, zum anderen zur Dokumentation der Schrecken der KZ-Haft. Den Zeichnenden gelang es, den Alltag und Terror in den Lagern, der in keinem Foto bezeugt ist, anschaulich zu machen. Unter den Zeichnenden waren viele skandinavische Häftlinge, darunter die vier Dänen Victor Glysing Jensen, Hans Peter Sørensen, Jens Martin Sørensen und Per Ulrich.

Studierende der Fachhochschule Kiel haben sich im Rahmen des Studienmoduls Dokumentarisches Erzählen mit ihnen auseinandergesetzt und Filme und Multimedia-Projekte entwickelt, die die Biografien und Werke der Zeichner vorstellen und auch danach fragen, wie wir heute mit diesen Zeichnungen und den dahinter stehenden Geschichten umgehen. Eine begleitende Ausstellung informiert über historische Hintergründe und stellt das Projekt vor.

Neben einem Einführungsfilm gibt es vier Künstlerportraits, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit den Zeichnern und ihren Arbeiten auseinandersetzen. Im Medienprojekt „In Bewegung gesetzt“ hat Armin Mofateh einzelne Zeichnungen animiert. So kommen Details zum Vorschein und Akzente können gesetzt werden. Durch Fragen werden die Besuchenden zusätzlich aufgefordert ihren Blick zu schärfen: Was und wer fällt dir auf?, Welche Details entdeckst du in den Animationen, die dir in den Zeichnungen vielleicht entgangen wären? Können uns Animationen helfen, die Zeichnungen und deren Geschichte heute besser zu verstehen?, Wie verändern Animationen deine Wahrnehmung der Zeichnungen?, Verzerren Animationen die Zeichnungen?

Diese Filme und Multimedia-Projekte sind vom 26. April 2025 bis zum 14. September 2025 in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hauptausstellung, 1. Stock) zu sehen. Am 26. April wurde die Ausstellung im Rahmen der Langen Nacht der Museen Hamburg eröffnet. Zur Eröffnung sprachen Tobias Hochscherf, Christian Mertens (beide Fachhochschule Kiel), Alexandra Köhring (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte) sowie Studierenden. Im Anschluss wurden die Filme präsentatiert.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Fachhochschule Kiel und der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. Die Ausstellung und das Projekt sind gefördert im Rahmen von Interreg 6A Deutschland-Danmark.

Filmplakat „Wirken und Wirken lassen“, tische und eine Perosn, die etwas aufhängt
Filmplakat „Wirken und Wirken lassen“
Exhibition logo for „New Perspectives“