6. Forum "Zukunft der Erinnerung"
Medien spielen in der Erinnerungskultur eine immer größere Rolle. Sie bieten neue Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit Geschichte und können helfen, das historische Geschehen im Geschichtsbewusstsein präsent zu halten. Vor dem Hintergrund zunehmender zeitlicher Distanz treten mediale Formen der Auseinandersetzung an die Stelle unmittelbarer Begegnungen mit Zeitzeug*innen der NS-Verbrechen. Sie bieten Angehörigen ehemals Verfolgter neue Möglichkeiten, ihre Perspektiven in eine zukunftsweisende Gedenkstättenarbeit „nach dem Ende der Zeugenschaft“ einzubringen. Auch hat die Corona-Pandemie zuletzt die Digitalisierung der Erinnerungskultur vorangetrieben.
Wir wollen uns der Medialisierung der Erinnerungskultur und ihrer Bedeutung für die Arbeit mit Nachkomm*innen ehemals Verfolgter von verschiedenen Seiten nähern: Das Projekt #WaswillstDutun präsentiert Instagram-Storys und Interviews zur Bedeutung von Familiengeschichte mit jungen Menschen, darunter Angehörige ehemaliger NS-Verfolgter aus der dritten und vierten Generation. Neben diesem Projekt werden beim Forum innovative Projekte von Verbänden und Initiativen aus Belgien, den Niederlanden, Spanien und Deutschland vorgestellt, in denen Angehörige ebenfalls als erinnerungskulturelle Akteur*innen in Erscheinung treten.
Diskutiert werden Formen digitalen Gedenkens (beispielsweise https://www.kz-gedenkstaetteneuengamme.de/75befreiung/), die an die Stelle der coronabedingt abgesagten Gedenkveranstaltungen zu 75 Jahren Befreiung der Konzentrationslager traten. Vorgestellt werden zudem verschiedene Formen des Storytellings zu den nationalsozialistischen Konzentrationslagern wie Romane, Graphic Novels und digitales Erzählen in sozialen Medien. In einer performativen Lesung wird ausgelotet, welche Möglichkeiten künstlerische Zugänge zu Erinnern und Gedenken bieten. Eine weitere Einheit widmet sich der Frage, wie die Produktionsbedingungen, die Rezeption und die pädagogische Nutzung lebensgeschichtlicher Interviews in den Gedenkstätten aussehen.
In Hamburg haben Angehörige ehemals Verfolgter gemeinsam mit Mitstreiter*innen einen neuartigen Erinnerungsort auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Neuengamme verwirklicht. Was es mit dem „Ort der Verbundenheit“ auf sich hat und welche Bedeutung dabei den Medien Plakat und Webseite zukommt, berichten sie auf dem Forum. Im Anschluss daran und als Abschluss des Forums werden wir den Ort der Verbundenheit gemeinsam feierlich einweihen.
Eine Abendveranstaltung mit der KZ-Überlebenden Dita Kraus, die jüngst ihre Memoiren publiziert hat, war ebenfalls als Teil des Programms vorgesehen. Aufgrund der Pandemie ist dies leider nicht möglich. Die Veranstaltung wird daher online stattfinden.
Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung per Videokonferenz statt.
Bitte melden Sie sich für die Videokonferenz des Forums „Zukunft der Erinnerung“ bis spätestens zum 8.11.2020 bei Amina Edzards (amina.edzards@gedenkstaetten.hamburg.de) an und teilen Sie uns mit, ob Sie den deutschen oder den englischen Kanal nutzen möchten.
Weitere Informationen und Anmeldung: Link zum Veranstaltungskalender