- Montag, 28. April 2025
- 18:30–20:30
- Lesung und Gespräch
Josef-Carlebach-Bildungshaus, Grindelhof 30, 20146 Hamburg
Clara und Walter Bacher, Hamburg – Theresienstadt – Auschwitz
Im Mai 1933 wurde der Lehrer Walter Bacher von seinem Dienst an der Hamburger Klosterschule beurlaubt und kurz darauf entlassen. Seine Frau Clara, ehemals Schülerin an diesem Gymnasium und Absolventin ihres Lehrerinnenseminars, verstieß man gleichzeitig aus dem Vorstand des Ehemaligenvereins. Beide kamen aus jüdisch-bürgerlichen Elternhäusern, waren Mitglieder der sozialdemokratischen Partei und engagierten sich in der sozialistischen Jugendarbeit. Walter Bacher fand eine Anstellung an der Talmud Tora-Schule und gehörte deren Kollegium bis zum Unterrichtsverbot für die jüdischen Schulen an. Ehemalige Schülerinnen und der letzte Schulleiter Alberto Jonas stellten ihm herausragende Zeugnisse als beliebter und zugewandter Pädagoge aus. Das alles half ihm am Ende nichts. Walter und Clara Bacher wurden in das Ghetto Theresienstadt deportiert und schließlich im Herbst 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet.
Die ehemalige Klosterschullehrerin Barbara Brix liest aus ihrem Buch und zeichnet den Lebensweg des Lehrerehepaars nach, berücksichtigt besonders die Jahre an der Talmud Tora-Schule und beschreibt, wie sich schon vor dem Machtantritt Hitlers das antisemitische Klima in der deutschen Gesellschaft wie in der Schulgemeinschaft ausbreitete. Moderation: Corinna Below
Eine Kooperationsveranstaltung des Projekts denk.mal Hannoverscher Bahnhof und des Freundeskreises KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Woche des Gedenkens im Bezirk Hamburg Mitte statt.
Eine Anmeldung ist erforderlich: veranstaltungen@jghh.org